{Glück} ist Bewusst-Sein! #Schreibzeit

Es ist wieder #Schreibzeit und als ich Bines Themenstellung für Juni gelesen habe, war mir sofort klar, über was ich schreiben möchte. Ganz aktuell, um genau zu sein vorgestern, hat das Schicksal mich auf dem Weg zu meinem ganz persönlichen Glück einen riesigen Schritt vorwärts geschubst.

Durch ein Probenähen bin ich auf eine Frau gestoßen, die ein PETA-Video auf ihrer Facebook-Seite geteilt hat. Dieses Video war der Auslöser für eine Entscheidung, die längst überfällig war.

Ich möchte nicht mehr, dass Tiere für mich leiden müssen. Und danach will ich von nun an mein Leben und das meiner Familie ausrichten.

Diese Entscheidung getroffen zu haben, über die ich schon lange mal bewusst und dann wieder unterbewusst mit mir verhandle, macht mich sehr, sehr glücklich. Aus tiefstem Herzen glücklich.

Am Anfang stand eine sehr zehrende Internet-Recherche. Ich habe mich mit furchtbarem Videomaterial konfrontiert, hab die Tierschutzseiten rauf und runter geklickt. Ich habe mir die Dokumentation Earthlings so gut ich es ertragen konnte angesehen und dabei so viele bittere Tränen geweint wie selten zuvor. Ich habe mir Zeitungsartikel durchgelesen und mich auf Vegan-Websites informiert. Ich wurde immer aufgeregter, wütender, hilfloser – und gleichzeitig auf eine angenehme Art immer ruhiger. Mein unruhiger Geist, von dem ich zuletzt bei meiner ersten #Schreibzeit berichtet hatte, begann sich zu beruhigen…

Ich beschäftige mich nämlich seit vielen Jahren mit Yoga. Und zwar nicht nur mit den Asanas, sondern auch mit der Philosophie, die dahinter steht. Fünf yamas regeln das Verhalten eines Yogis / einer Yogini gegenüber der Umwelt. Das erste und gleichzeitig wichtigste yama ist Ahimsa. Ahimsa ist Sanskrit und bedeutet „Nicht verletzen“ und „Nicht töten“. Ahimsa, also Gewaltlosigkeit, fordert eine liebevolle und mitfühlende Lebensführung voller Respekt und Toleranz. In letzter Konsequenz gilt es also, kein Lebewesen mittelbar oder unmittelbar zu verletzen oder gar zu töten. Bislang hatte ich hier ein riesiges Problem. Ich kann es heute wirklich gar nicht mehr erklären, was mich so lange zurückgehalten hat…

Ja, ich bin noch auf der Suche nach meinem Platz in dieser Welt. Ja, ich mache Fehler. Aber was sich in der letzten Zeit für mich geändert hat, das ist ein gewisses Bewusst-Sein. Ich werde mir meiner Schwächen bewusst und erlange so (endlich) die Chance, etwas zu verändern. Ich übe mich seit Jahren in Achtsamkeit. Und dieses Üben scheint sich nun auszuzahlen. Ich erkenne meine Muster, kann mir meine Ängste eingestehen. Diese Veränderungen in mir, die machen mich glücklich.

Glück ist es, zu leben! Es muss nicht immer alles perfekt sein. Das ist meine Botschaft an mich selber. Ich werte, was mir widerfährt. Mir steht es frei, in einer schrecklichen Situation die Chance zu erkennen. Ich habe in den letzten Tagen so viele Tiere Höllen-Qualen leiden sehen, dass ich zunächst dachte, dass ich so nicht weiterleben kann. Dass mein Sohn in so einer Welt, in der Menschen leben, die so etwas tun können und andere, denen es egal ist und wieder andere, die diese Missstände ein Leben lang verdrängen wollen, nicht aufwachsen soll. Doch dann habe ich mir überlegt, was ich tun kann, um meinen Beitrag zu leisten. Ich bin nicht naiv. Ich weiß, dass ich damit keinem einzigen Schwein, keiner Kuh, keiner Pute keinem Affen, Hund, Katze Maus im Tierschutzlabor, Elefant, Löwe, Krokodil im Zoo oder Zirkus irgendetwas ersparen kann, aber ich kann es wenigstens versuchen und dabei meine Seele ein bisschen Frieden finden lassen.

Das alles hat mich stärker gemacht. Und glücklicher. Glück. Was bedeutet Glück für mich? Glück ist Bewusst-Sein. Glück ist achtsam zu leben. Glück ist es, zu leben.

Ich bin auf dem Weg!

Bildnachweis: (c) Bernd Kasper / pixelio.de

Meine erste #Schreibzeit – {Im Moment}

Sonntag Vormittag inzwischen Nachmittag. Lucian beschäftigt sich ganz putzig selber und bespielt nacheinander seine Spielsachen. Und er hat ja genug davon 😉 Deshalb hatte ich nun viel Zeit (Danke! Danke! Danke!) um bei Bloglovin‘ zu lesen und dabei bin ich auf #Schreibzeit von „was eigenes“ gestoßen. Schreiben, das ist ja ein wichtiger Teil meines Berufs als PR-Beraterin und Texterin. Schreiben, das war auch immer eine Leidenschaft von mir. Und während ich lange überlege, ob ich in meinem kleinen Nähblog überhaupt so einen Exkurs wagen kann, fange ich einfach an.

Und damit kommt hier mein erster Beitrag zu #Schreibzeit.

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Im Moment…

.denke ich: Viel, viel, viel, viel zu viel. Ich bräuchte dringend eine Gedankenpause. Aber eine jenseits von Schlafen und Meditation, denn auch da kann ich nicht abschalten im Moment. Manchmal muss ich echt die Augen zumachen, weil ich das Gefühl habe, mir wird schwindelig vor lauter Denken. Ich befinde mich gerade in einer Phase des Umbruchs, vielleicht sogar in einer des Aufbruchs (?). Wir sind dabei, ein Haus zu bauen – endlich geht mein Traum in Erfüllung, von dem ich bis vor Kurzem gar nicht wusste, dass ich ihn habe. Ich bin nun über ein Jahr Mama. Ich bin Zuhause, arbeite nur ein bisschen von daheim. Ich habe so viel freie Zeit wie nie zuvor in meinem Leben, aber dafür auch so viele Interessen wie nie. Nähen, Erziehung, Tragen, Krabbelgruppe, Spielplatz, Spielen, Bücher lesen, Spielsachen aussuchen, stricken, häkeln, backen, Bloggen, Yoga, Achtsamkeit, Meditation, Volleyball – manchmal wird mir alles zu viel. Ich denke, ich muss mich langsam mal wieder ein bisschen sortieren…

.mag ich: Den Moment, wenn ich von Lucians fröhliches Plappern durchs Babyfon geweckt werde, barfuß zu ihm rübergehe, er quietscht und die Ärmchen nach mir ausstreckt und ich ihn das erste Mal an diesem neuen Tag an mich drücken kann. Unbeschreiblich schön.

.mag ich nicht: Dass ich jeden Tag das Gefühl habe, nicht so viel geschafft zu haben wie ich mir vorgenommen hatte. (Vermutlich sollte ich mal an der Planung ansetzen…)

.fühle ich: Glückseligkeit, weil ich meine Familie so toll finde. Überforderung, weil ich irgendwie noch nicht so recht angekommen bin in meinem „neuen“ Leben.

.trage ich: Am liebsten selbstgenähte Sachen. Mein Ziel ist es, jeden Tag mindestens ein selbstgenähtes Teil auszuführen 😉

.brauche ich: Ein bisschen Erdung. Ein bisschen Ordnung im Gedanken-Chaos. Ein bisschen Muße. Ansonsten nur noch ein bisschen Sonnenschein – und einen Latte Macchiato.

.nervt mich: Dass ich manchmal abends, wenn Lucian friedlich eingeschlummert ist, einfach nichts mit mir anzufangen weiß. Ich will so viel. Und diese Fülle blockiert mich dann hin und wieder so, dass ich vorsichtshalber gar nichts davon mache. Ich surfe dann im Internet von einem zum anderen Thema und anstatt das zu genießen und mich einfach treiben zu lassen, rede ich es mir schlecht, fühle mich unproduktiv und gehe mit einem komischen Gefühl schlafen.

.will ich: Dass ich ewig so glücklich sein darf, wie ich es im Moment bin (auch wenn es sich irgendwie gar nicht nach Glück anhört, wenn ich das so lese, wie mich mein selbstgemachter Stress anscheinend belastet).

.höre ich: Am liebsten Wolke 4 von Philipp Dittberner & Marv und Are you with me von Lost Frequencies.

.mache ich: Gar nichts. Ich sitze hier auf dem Sofa, Lucian räumt zum dritten Mal heute das Bücherregal aus und gleich gibt es Mittagessen. 

.esse ich: Ziemlich gesund. Ich versuche, mich seit Anfang des Jahres nach dem Ernährungskonzept „Schlank im Schlaf“ zu ernähren. Ich mache das aber eher gemäßigt (also nach Regeln, die gut zu mir und der Familie passen) und hatte auch schon ein paar Durchhänger. Aber im Großen und Ganzen tut es mir gut und ich würde das gerne beibehalten.

.trinke ich: Meistens Wasser, einiges an Kaffee und – nicht schimpfen – Cola light 😉

.rieche ich: Meine frisch gewaschenen Haare, weil ich vorhin erst unter der Dusche war.

.vermisse ich: Jeden Tag was anderes. Aber ich finde die Sachen eigentlich fast immer wieder. Zuletzt hatte ich Lucians Babydecke vermisst. Die habe ich, mit ihm auf dem Stillkissen vor mir liegend, in mühevoller tagelanger Arbeit gehäkelt. Er war sechs Wochen zu früh und irgendwie hatte ich noch keine Decke (armes Kind!). Jedenfalls war sie plötzlich weg und ich in heller Panik. Ich kann nämlich überhaupt nicht loslassen. Aber dann hab ich – bitte nicht lachen! – Plakate aufgehängt und die Decke kam zu mir zurück. Ein älterer Mann hat sie gefunden und seine Frau mich anrufen lassen. Ich bin immer noch so, so, so dankbar dafür. Im Moment liegt sie übrigens in Lucians Bett. Sollte es wieder kühler werden und sie zurück in den Kinderwagen müssen, werde ich sie garantiert festbinden.

.bedaure ich: Meine Berufswahl. Ich mag meinen Beruf und ich bin bestimmt auch nicht schlecht darin. Aber wenn ich nochmal neu anfangen könnte, würde ich garantiert was anderes machen. Am liebsten was Soziales. Oder was Kreatives. Aber es ist gut wie es ist. Im nächsten Leben dann 😉

.träume ich: Ständig davon, dass ich erst eine Stunde vor Abreise in den Urlaub anfange zu packen. Ich werde dann nicht fertig, wir verpassen den Flug oder ich muss ohne Koffer los und ich gerate total unter Druck. Ich glaube, der Traum deutet ein bisschen an, dass ich im Moment einfach meistens sehr gehetzt bin und das Gefühl habe, meinen Zeitplänen ständig hinterher zu laufen.

.danke ich: Dem Schicksal, dass es mir immer zur richtigen Zeit die richtigen Personen, Ereignisse und Dinge schickt. Wie meinen Mann vor gar nicht allzu langer Zeit. Meinen Sohn, obwohl ich mir immer eine Tochter gewünscht hatte. Unser Haus, obwohl ich mir niemals zu wünschen getraut hätte, jemals so zu wohnen. (Diese Liste ist selbstverständlich NICHT vollständig.) Danke, liebes Universum, dass Du weißt, was gut für mich ist.